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Arbeit | Luzern

Inklusive Arbeitsplätze im Kulturhaus Neubad

Foto: die Rodtegg
Foto: die Rodtegg

Das Kulturhaus Neubad in Luzern ist zu einer inklusiven Arbeits- und Begegnungsstätte geworden. Es arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung in verschiedenen Bereichen und organisieren gemeinsam Veranstaltungen. Möglich ist dies dank des Projektes «Vereinbar» der Stiftung Rodtegg. 

Die Stiftung Rodtegg hat 5 geschützte Arbeitsplätze ins Kulturhaus Neubad verlegt. Im Rahmen des Projektes «Vereinbar» arbeiten Mitarbeitende der «bürowärkstatt» aktiv im Betrieb des Neubad mit und führen eigene Projekte durch. Die Mitarbeitenden sind Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Neubad geworden. Durch Partizipation, Begegnungen, Erfahrungen und Sichtbarkeit erleben sie ein Gefühl des Miteinanders und Inklusion.
Mittlerweile sind die Mitarbeitenden im Neubad nicht mehr wegzudenken. Sie fühlen sich wohl und nehmen am Alltag im Neubad teil. 

Beschrieb

Seit Oktober 2022 arbeiten 20 Mitarbeitende der «bürowärkstatt» Teilzeit in einem Atelier im Kulturhaus Neubad Luzern, begleitet von einer soziokulturellen Animatorin FH. Im Kulturhaus Neubad arbeitet das Team «Vereinbar» im Bistro, macht eigene Veranstaltungen oder arbeitet bei Events mit. Auch kleine administrative Arbeiten oder sonstige Dienstleistungen, die im Alltag des Kulturhauses anfallen, werden vom Team «Vereinbar» übernommen. Die ursprünglichen Arbeitsinhalte der «bürowärkstatt» wie Buchhaltung, Versände, administrative Arbeiten wurden damit erweitert. 

In der Startphase des Projekts trafen sich Mitarbeitende des Neubad und die Mitarbeitenden der «bürowärkstatt» zu einem gemeinsamen Workshop zum Thema «wir kochen Inklusion». Gemeinsam wurden mögliche Projekt- und Kooperationsideen erarbeitet sowie das gegenseitige Kennenlernen gefördert. Als Resultat entstand das Kochbuch «wir kochen Inklusion» mit 8 Projektideen, die in den Folgemonaten weiter vertieft wurden. So wurde unter anderem mit dem Team «Vereinbar» gemeinsam entschieden, das Erdgeschoss des Kulturhaus Neubad barrierefrei umzubauen.

Das Neubad veranstaltet regelmässig inklusive kulturelle Veranstaltungen, so zum Beispiel das B-Side Festival auf dem Sonnenberg, eine Disko auf Rollen, einen Karaoke-Abend. An diesen Veranstaltungen wirken aktiv Menschen mit Behinderungen mit, sei es in der Vorbereitung, an Ständen oder zum Testen, ob die Infrastruktur genügend barrierefrei ist. Auch andere Projekte und Produkte konnten bisher initiiert werden, so zum Beispiel Kunstkarten, die in Kooperation mit einer Künstlerin des Neubad erarbeitet wurden, ein Vereinbar-Blog, ein Brunch oder die Teilnahme am Weihnachtsmarkt im Neubad. 

Erfahrungen

Anfangs konnten die Mitarbeitenden der bürowärkstatt je einen halben Tag im Neubad mitwirken.  Danach mussten sie sich entscheiden, ob sie einen oder mehrere Tage pro Woche dort arbeiten möchten. Tendenziell entschieden sich die langjährigen Mitarbeitenden, die in der Institution wohnen, gegen die Arbeit im Neubad. Die Gründe sind vielfältig und individuell: Sie haben Mühe mit Veränderungen, meiden den Arbeitsweg oder möchten das gewohnte Umfeld nicht verlassen. Ein Grossteil der Mitarbeitenden blüht im Projekt auf. Sie sind motiviert, lernfreudig und offen gegenüber den neuen Herausforderungen. Es wird viel gelacht, sie knüpfen neue Kontakte und schätzen die Abwechslung. 

Der Inklusionserfolg des Projektes wird von der Fachhochschule Nordwestschweiz mit einer Evaluation begleitet. Es wurden bereits viele positiven Veränderungen auf der Ebene der Mitarbeitenden, des Fachteams Rodtegg und des Teams im Neubad eruiert. 

Im Fachteam, das ursprünglich aus Arbeitsagog:innen bestand, hat diese Veränderung einiges ausgelöst. Der soziokulturelle Ansatz, die «neue» Arbeitsweise hat das Fachteam herausgefordert. Es ist anspruchsvoll, Mitarbeitende an zwei Orten zu begleiten und immer wieder Brücken vom Neubad in die bürowärkstatt (und umgekehrt) zu bauen. Wir haben gelernt, dass eine sorgfältige Kommunikation sehr wichtig ist, vor allem, wenn verschiedene Berufsgruppen aufeinandertreffen und sich die gewohnten Arbeitsorte verschieben. 

Wir empfehlen eine fachliche Begleitung in Form von Supervision, damit die Beteiligten an der Arbeitskultur arbeiten und wachsen können. Auch Themen wie eine gute funktionierende IT-Infrastruktur tragen zu einer gut funktionierenden Zusammenarbeit und einer gelingenden Kommunikation bei. 

Nächste Schritte

Die Stiftung Rodtegg möchte weitere inklusive Arbeitsplätze schaffen und sucht weitere Kooperationen in der Stadt oder den umliegenden Gemeinden. 

Erfahren Sie mehr auf der Website vom Neubad

UN-BRK-Artikel: Art. 27 Arbeit und Beschäftigung; Art. 24 Bildung; Art. 30 Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport

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Institution:

die rodtegg
Website

Kontakt

Regula Amgarten

die rodtegg Rodteggstr. 3
6005 Luzern

041 368 40 28

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